Laute leise Buchten und leise laute Tränen.
Heute ist Sonntag und es ist das erste Mal, dass ich in diesem Blog zwei Tage miteinander verbinde.
10.07.21. Ich hatte trotz der lautstarken nächtlichen Versammlung der gemischten 5er Gruppe vor meinem Zimmer, einigermaßen gut geschlafen. 6:55 Uhr verließ ich mit leicht feuchten Kleidungsstücken am Körper und dem Gefühl der völligen Genesung (war wohl doch nur Übermüdung) die gerade erwachende Herberge. Allerdings ohne Frühstück. Das Wetter war wieder pilgerfreundlich bewölkt und die Voraussetzungen waren somit gut.

Diese kommende Etappe hatte nur einen Haken. Es standen entweder 15 oder 30 km auf dem Plan. Dazwischen gab es laut App keine geeigneten Übernachtungsmöglichkeiten. Würde ich nur 15 km laufen, wäre ich aber im zeitlichen Verzug. Zumindest, wenn ich in den kommenden 2 Wochen noch einen Ruhetag einlegen wollte. Mein Plan: erst einmal laufen! Schon recht bald zeigte diese Etappe, wie anspruchsvoll der Camino del Norte sein konnte. Nach tagelangen ‚Soft-Strecken‘ mit wenig Höhenmetern und noch weniger Herausforderungen, wollte er uns noch einmal beweisen, dass er seinem Ruf gerecht werden würde!

Die Strecke büßte jedoch nichts von ihrer Faszination und ihrer Schönheit ein, doch sie forderte. Nun zeigte sich, ob meine täglichen Bemühungen, mein Bein mit Massagen, Teebaumöl und allerlei Muskelentspannungscremes wieder auf Vordermann zu bringen, ausreichen würden. Schon nach 1,5 Stunden musste die erste Schmerztablette für Linderung sorgen. Mein ‚Reverse-Movie-Move‘ war auf steil abfallenden, steinigen und verwurzelten Wegen leider nicht einsetzbar. So half nur die ,seitliche Stufentechnik‘. Der linke Fuß suchte dabei immer eine leichte Erhöhung, damit das rechte Bein gestreckt nach vorne gezogen werden konnte. Das war mühselig und zeitraubend, aber ‚Mimikus-schonend‘. Zwischendurch wurden die Wege etwas begehbarer, so dass ich auch einige Meter rückwärts absteigen konnte. Auf einer dieser Strecken sprach mich ein junger Spanier auf englisch an und fragte, ob dies meine Challenge sei. Den Camino rückwärts zu bewältigen. Ich lachte und klärte seine Missdeutung kurz auf. Wir unterhielten uns noch eine Weile stehend, da eine Konversation wärend meines Rückwärtsganges zur deutlichen Überforderung geworden wäre. Er hieß Eloy und war erst gestern in Gijon gestartet. Hatte jedoch im letzten Jahr den Camino von Irun bis Gijon abgeschlossen und wollte nun hier wieder anknüpfen. Allerdings hatte er nur 10 Tage Zeit und würde somit auch in diesem Jahr nicht bis Santiago de Compostella kommen. Er ging wieder seines unspektakulären Vorwärtsweges und ich folgte mit entgegengesetzter Blickrichtung.

Nur kurz danach stieß (ich hatte mich gerade aufgrund des flacheren Weges wieder nach vorne ausgerichtet) eine junge Rumänin zu mir, welche ebenfalls in Gijon gestartet war. Sie fragte, weshalb ich humpelte und auch ihr erklärte ich die Umstände. Sie äußerte, sie hätte an ihrem dritten Tag ebenfalls schon Schmerzen in den Knien, wobei sie doch ein ‚Mountain-Girl‘ sei. Sie wohne in den Bergen und stelle dort eigene Tees und Salben her. „Auch für schmerzende Knie?“ fragte ich schmunzelnd. Sie nickte lachend. Aber sie wäre darauf nicht vorbereitet gewesen und hätte somit nichts dabei. Es kam wieder ein steiler ungemütlicher Abstieg und ich verabschiedete mich von ihr. Der weitere Weg war hart und das Bein schmerzte trotz Tablette ein wenig. Ich schob dennoch meine Konzentration von den Beinen in den Kopf. Atmen, sehen, riechen, fühlen! Ich wollte mir diesen dennoch wunderschönen Weg nicht gänzlich vermiesen lassen.

Es wechselte von Waldweg auf Straße. Normalerweise nicht der beste Tausch, in diesem Fall lief es sich jedoch entspannter, als über Wurzeln und lockeres Gestein. Ich lief wieder ganz links und war in den unübersichtlichen Kurven auf der Hut. Dass die Autofahrer den äußeren weißen Randstreifen überfuhren und somit oft gefährlich nahe kamen, war mir ja nun bekannt. Dass aber so ein Trottel auch noch den seitlichen Grasrand überfuhr, in den ich mich normalerweise flüchtete, war neu. Hätte der Salamander- und Pilgerschreck nicht rechtzeitig sein Bremspedal gefunden, hätte ich ihm seine Scheibe wohl mit roter Farbe beschmiert. Und zwar nicht mit Lippenstift☝🏻!

Nachdem mein Herz wieder seinen rechten Platz von der Hose in meine Brust gefunden hatte, ging es kurzzeitig schmerzfrei weiter. So ein Schock ist besser, als jede Schmerztablette. Ich kam dann doch, schneller als erwartet, nach Soco de Luin(j)a. Dort gab es eine Pilgerherberge. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit ab hier, war 10 km entfernt und ein Hotel mit einem letzten Zimmer für 62€. Und 15 km weiter befand sich erst die nächste Pilgerherberge. Doch das würde ich nicht mehr schaffen. Ich setzte mich erst einmal in eine Bar und bestellte einen Kaffee. Alleiniges Brainstorming ☝🏻! Ich hatte gerade leergetrunken, als Eloy die Bar betrat. Ich fragte ihn, ob er denn schon wisse, wo er heute übernachten würde. Er plante die hiesige Herberge, empfand die heutigen 15 km aber ebenfalls als etwas kurz. Ich erzählte ihm von meinem Hotelplan im 10 km entfernten Novellana. Er fand die Idee gut und meinte, dass er dies eventuell auch in Erwägung ziehe und vielleicht würden wir uns dort treffen. Ich humpelte also los, denn damit war die Entscheidung irgendwie gefällt🤷🏻♀️.
Nach einiger Zeit nagte der Hunger und ich hoffte, ein nettes Plätzchen zu finden, was in Anbetracht meines erneuten Straßenwalks eher ein Wunsch als ein realistischer Gedanke war. Aber wenn der Hunger nagt, werden viele Plätze irgendwie nett. Nur der kommende nicht 🤷🏻♀️. Da es nach Regen aussah, entschied ich mich für eine überdachte Bushaltestelle. Diese schien jedoch schon seit einiger Zeit nicht mehr benutzt worden zu sein und so hatte allerlei Kriech- und Krabbelgetier die Herrschaft übernommen.

Nach ausreichender Nahrungsaufnahmr begab ich mich auf das letzte Stück meiner heutigen Etappe. Und hier stieß Eloy wieder zu mir. Er hatte sich nun ebenfalls entschieden, noch ein paar Kilometer zu verlängern. Ich wies ihn darauf hin, dass ich nicht sicher wisse, ob wir eine Unterkunft bekämen. Er meinte, es wäre eventuell günstiger, ein Zimmer zu teilen und fragte, ob dies für mich ein Problem wäre. Grundsätzlich hatte er recht und er war ein angenehmer Weggenosse. Somit willigte ich, wenn es denn nötig wäre, ein. Und es war nötig! Wir bekamen tatsächlich das letzte Zimmer für 62€. Eloy schlug vor, wir könnten noch gemeinsam zu einem Strand laufen, welcher sich: ‚The Silence Beach‘ nennt und zu den schönsten Plätzen in dieser Region gehörte. Er wäre allerdings 3-5 km vom Hotel entfernt. Inzwischen war es 16:30 Uhr und wir hatten noch den ganzen Nachmittag Zeit. So liefen wir, mit Badeutensilien bewaffnet, Richtung Strand. Der Weg zog sich etwas und ich witzelte, dass wir wohl nun doch heute noch in Santiago ankommen würden. Irgendwann ging es dann einen etwas holprigen Weg hinab und nach wenigen Minuten blieb mir die Luft weg. Nicht aufgrund der Kondition, sondern wegen des fantastischen Ausblicks!

Wir liefen langsam, die Aussicht genießend zum Strand hinunter und Eloy machte mich auf einen, offensichtlich bewusst hinterlassenen Müllhaufen aufmerksam und erklärte, wie wütend in solch ein Anblick machen würde. Diese, nicht zu überbietende menschliche Ignoranz gegenüber eines solchen Naturwunders machte mich tatsächlich sprachlos. Wir suchten uns einen schönen Platz und liefen, auf dem steinigen Untergrund, mit unseren Sandalen ins eiskalte Wasser. Er war in wenigen Sekunden drin, ich brauchte einige Minuten länger. Das schwimmen mit besohlten Füßen war gewöhnungsbedürfig, aber es tat meinem erschöpftem Körper gut. Anschließend legten wir uns gut abgekühlt auf unsere Handtücher. Eloy machte entspannt die Augen zu und ich widmete mich diesem Blog. Nach einer Weile fragte mich Eloy, warum ich mich nicht einfach ausruhen und diesen schönen Ort genießen würde. Ich musste ihm, innerlich beschämt, sofort recht geben, legte mein Handy weg und mich in eine entspannende Position.

Allerdings fand ich keine Ruhe, setzte mich wieder auf und beobachtete das bunte Treiben. Von einem ‚Silence Beach‘ konnte am Samstag um diese Uhrzeit nicht wirklich die Rede sein. Ich versuchte, mich auf die natürlichen Dinge dieses Ortes zu konzentrieren: das Rauschen des Meeres, das Schlagen der Wellen gegen die Felswände, das Kullern der Steine, wenn das Wasser sich wieder zurückzog und der Geruch nach Fisch und Algen. Ich versuchte mir vorzustellen, ich säße hier alleine. Ohne die tobenden Kinder, die rufenden Mütter und die lachende Männergruppe hinter mir. Einen Ort wie diesen sehen zu dürfen ist schon ein unvergessliches Erlebnis, aber in diesem Moment bildete ich mir ein, ihn zu fühlen. Allerdings auch seinen Kummer. Um 19:00 Uhr brachen wir auf und der Weg zurück zum Hotel erschien uns wesentlich kürzer. Vielleicht, weil wir nun ausgeruht und entspannt waren.
Nach dem Duschen setzten wir uns in der Vorhof des Hotels und tranken jeder 2 Gläser Wein, die ursprünglich ein Bier werden sollten. Eloy war 35 Jahre alt und Lehrer mit Schwerpunkt Musik. Ich kenne mich im spanischen Schulsystem nicht aus, aber er erklärte mir, dass er Schüler von 6-16 Jahren unterrichtete. Außerdem spielte er in einer recht großen Band, welche wohl unterschiedliche Musikgenres abdeckten, von Funk, Rock bis hin zu südamerikanischer Musik. Seine Band spielte vor tausenden von Zuschauern. Er zeigte mir einige Konzertauszüge und ich war schwer beeindruckt. Ursprünglich hatte er einen handwerklichen Beruf erlernt und war zufällig gefragt worden, ob er einzelne Schüler musikalisch unterrichten würde. Hierin fand er seine Berufung, studierte und wurde Lehrer. Der Abend war kurzweilig und, ähnlich wie bei Dawid, fühlte man sich schnell vertraut. Ich zeigte ihm die Homepage der Tanzschule und er deutete auf mein Foto mit der Frage: „Who‘s this girl?“ Ich grinste ihn schief an und meinte, auf dem Foto hätte ich „Farbe“ im Gesicht. Er blickte abwechselnd zum Foto und zu mir und meinte, ich gefiele ihm als ‚Camino- Daniela‘ besser. Er wüsste aber nicht warum. Dann überlegte er kurz und sagte: „You look happier now.“
Wir gingen zu Bett, schliefen aber nicht. Ein Thema löste das andere ab und wir schienen kein Ende zu finden. Die Chemie passte und auch hier waren Erklärungen einfach nicht nötig. Wir fühlten gleich. Ich kann dieses Phänomen auf dem Camino nicht erklären. Es laufen wenige und doch auch sehr unterschiedliche Menschen diesen Weg. Aber aus irgendeinem Grund stösst du mit den Wenigen zusammen, die emotional mit dir verbunden sind. Eloy löschte das Licht um 02:20 Uhr. Frühstück gab es ab 8:30 Uhr und mein Wecker war auf 7:30 Uhr gestellt.
11.07.21 Ich erwachte, wie so oft, bevor mein Wecker klingelte, stand leise auf und ging duschen. Einige Minuten später rappelte sich auch Eloy auf, und wir packten zügig unsere Sachen zusammen. Das Frühstück hätte locker für 4 Personen gereicht, war vielfältig und mega lecker! Ich aß alles auf und hatte das Gefühl für diese Etappe keine Nahrung mehr aufnehmen zu müssen.

Eloy rief nun für mich in der Herberge an, deren Zeche ich geprellt hatte und ich erhielt die Bankdaten, mit denen ich endlich mein schlechtes Gewissen erleichtern konnte. Wobei das Erledigen der Überweisung mein bester Freund Fabian in Deutschland übernahm 😂. Eloy und ich verabschiedeten uns vor dem Hotel, da er sicher schneller unterwegs sein würde, als ich. Allerdings lief (offensichtlich aufgrund des gestrigen Entspannungsbades im Meer) mein Bein, als wäre es nie anders gewesen und so hatte ich Eloys Rückenansicht noch gut 2 Stunden vor meinen Augen.

Es war trübe und neblig, und somit hatte man wenig Möglichkeiten seinen Blick schweifen zu lassen. Die Gespräche des gestrigen Abends durchzogen immer kurz meine Gedanken, ohne sich dabei jedoch festigen zu wollen. Doch der Camino forderte. Diesmal nicht sportiv. Er ließ nicht zu, sich durch schöne Ausblicke ablenken zu lassen. Er deckte ab, was Gedanken stören konnte.

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich Folgendes teilen sollte. Aber ich versprach, Euch auf meinem Weg mitzunehmen, und dass dies kein reiner Reisebericht über Landschaft und Kultur werden würde, war schon nach den ersten Einträgen klar. Somit werde ich auch einen Teil meines seelischen Weges mit Euch gehen. Vielleicht ist er dem euren ja gar nicht so unähnlich. Oder vielleicht erkennt sich der ein oder andere sogar in mir wieder.
Ich lief durch diese neblige und ansonsten sehr anspruchlose Etappe, mit einem gefühlt nicht abbaubaren Stapel an Gedanken und ohne jegliche Schmerzen. Und dann passierte das, wovor mich so viele Menschen ‚gewarnt‘ hatten: Ich fing an zu weinen. Nicht laut, aber die Tränen liefen wie kleine tropfende Wasserhähne aus meinen Augen. Und ich ließ sie laufen. Warum auch nicht? Nur selten kam mir ein Autofahrer oder ein Radler entgegen. Was scherte mich, was diese Menschen über mich dachten. Ich weinte, bis mein Schlauchschal, den ich aufgrund des frischen Windes trug, innen völlig durchnässt war. Es hat Momente gegeben, da habe ich Fabian weinend angerufen und er fragte mich, was los wäre. Ich antwortete: „Ich weiß es nicht“. Einer weiteren Person meines Vertrauens erzählte ich, dass ich nachts oft Schmerzen in den Beinen hätte und ich dann im gestreckten Zustand meine gesamte Muskulatur anspannen würde. Ich wurde gefragt, warum ich das denn täte? Ich antwortete: „Es bietet mir Schutz. Ich fühle mich dann, wie in einem Sarkophag.“ Nach kurzem Schweigen, fragte mein Gegenüber: „Und was lebt im Inneren noch?“ Ich antwortete: „Ich weiß es nicht.“
Heute wusste ich, warum ich weinte. Die ganze innere Enttäuschung brach aus mir heraus. Wie oft setzen wir große Hoffnungen in Dinge, die dann nicht das erwünschte Ende finden? Beruflich, familiär, partner- und auch freundschaftlich? Ich hatte, wie viele von uns, nur einen einzigen großen Wunsch: so akzeptiert und geliebt zu werden, wie ich bin. Aber um dieses Ziel zu erreichen, muss man auch so sein, wie man ist. Inklusive seiner Macken und Schwächen.
Auf den Camino-Wegweisern liegen oft Steine oder Steintürme. Ich hatte Eloy gefragt, ob er wisse, was diese bedeuten. Er meinte, sie hätten wohl gar keine Bedeutung. Daraufhin recherchierte ich ein wenig und erhielt folgende Erklärung: Verurteilte mussten zu früheren Zeiten, Teile des Caminos mit schweren Steinen bewältigen, um die Last ihrer Schuld zu spüren. Später wurden daraus die Steine, die die Belastungen und Sorgen der Menschen symbolisierten. Nun legen die Pilger ihre Sorgen in Form von Steinen auf den Wegweisern ab. Ich sehe oft kleinere Steine liegen und vermute, dass viele ihre Sorgen und Probleme splitten. Der eine kleine Stein für den Ärger in der Familie, der andere für die Angst um den Job, u. s. w.. Ich glaube, dass alle Sorgen einen Ursprung haben. Ähnlich eines Krebsgeschwürs, welches Metastasen bildet. Wenn ich eine davon entferne, entsteht auf einer anderen Seite eine neue. Ich hatte auf meinem heutigen Weg genügend Zeit, um alle Sorgen zu einem großen Stein in meiner Brust zu bündeln. Mit dem Wissen, die Möglichkeit zu haben, diesen irgendwann komplett ablegen zu können, trage ich leichter daran. Der nächste große Stein, der mir geeignet erscheint, wird symbolisch seinen Platz auf einem dieser Wegweiser finden.

Ich kam nach Villademoros und war gefühlt ‚ausgeheult‘ und trotz des üppigen Frühstücks hungrig. Ich kehrte dort ein, aß ein sehr fettiges aber leckeres Blätterteig-Teil mit Fisch und Gemüse und entschloss, heute noch weitere 5 km zu laufen. Ich buchte in Canero für 35€ auch gleich ein Zimmer. Auf meinem weiteren Weg fühlte ich mich glücklich. Ich suchte nach, aus meiner Sicht, schönen Fotomotiven in der Natur und die Zeit verging wie im Fluge. Ich kam um 17:00 Uhr am Hotel an und wusste eines an diesem Tag gewiss: Unsere Welt ist bunt ☝🏻😉:


2 Kommentare