24.04.2022

Die vergangene Nacht war etwas besser, zumindest was den Schlaf betraf. Meine Haut fühlt jedoch nach wie vor die leichten Stiche und in Schüben kommen leichte Schweißausbrüche, welche ich jedoch nicht sicher dem Alkohol-Entzug zuordnen kann, da ich mich ja auch in den Wechseljahren befinde. Ich bilde mir jedoch ein, diese fühlen sich anders an. Kühler – es ist definitiv kalter Schweiß. Und ich habe starke Kopfschmerzen. Diese könnten jedoch auch noch von meiner Krankheit oder dem Schlafmangel kommen.

Aber ich stehe seither jeden Morgen mit Stolz auf. Und freue mich auf die Veränderungen, die mein Leben ohne Alkohol möglicherweise für mich bereithält. Das motiviert mich. Ohne zu wissen, ob es zu wirklich großen Veränderungen kommen wird.

Ich habe etwas Panik! Heute wollen wir den Blog online stellen und auch ‚bewerben‘. Nun sitze ich hier und heule. Keine Ahnung weshalb. Angst, Scham, Wut. Wie viele werden mir wohl den Rücken kehren? Mich für mein öffentliches Auftreten verurteilen? Ja, es könnte mir egal sein. Ist es aber nicht. Finde den Schalter zum abschalten nicht.

So…, habe mich bei meiner Tochter kurz telefonisch ausgeheult und fühle mich nun etwas stärker mit dem Bewusstsein, dass es Menschen geben wird, die zu mir halten und mich unterstützen. Ganz alleine geht es nun halt doch nicht.

Nächste Woche habe ich zusätzlich noch einen Termin bei meinem Arzt, der mir bei meinem letzten Besuch aufmerksam zugehört hat und eventuelle weitere Unterstützungs-Maßnahmen mit mir erarbeiten möchte. Ich möchte keine Möglichkeiten auslassen.

Um mich auch später daran zu erinnern, welchen Schaden ich meinem Körper über Jahre zugemutet habe, habe ich ein Foto von der Menge an Flaschen gemacht, die ich in einer Woche konsumiert habe. Mal mehr, mal weniger, manchmal mit Bier, manchmal mit Cocktails. Selten jedoch ohne Alkohol. Ich möchte euch dieses Foto nicht vorenthalten, obwohl ich mich unglaublich dafür schäme.

14-18 Flaschen Wein pro Woche ist die traurige Bilanz der letzten Jahre.

Spätestens heute Abend werden nun die ersten Leser dieses Blogs Bescheid wissen.

Ich denke, ich bin bereit.